Tagesschläfrigkeit bei RLS-Syndrom Wenn Kribbeln und Zappeln die Nachtruhe stören

Autor: Annette Kanis

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) führt häufig zu nächtlicher Übererregung des vegetativen Nervensystems – Schlafunterbrechungen sind die Folge. Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) führt häufig zu nächtlicher Übererregung des vegetativen Nervensystems – Schlafunterbrechungen sind die Folge. © Andrey Popov - stock.adobe.com

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) führt häufig zu nächtlicher Übererregung des vegetativen Nervensystems – Schlafunterbrechungen sind die Folge. 

Solche Hyperarousals können auch Auswirkungen auf die Tagesaktivität haben. Eine Studie aus Frankreich zeigte nun, dass Betroffene tagsüber deutlich häufiger unter ausgeprägter Müdigkeit leiden, der sogenannten exzessiven Tagesschläfrigkeit (EDS). 

Verglichen wurde die Häufigkeit von selbstberichteter und objektiver Tagesschläfrigkeit bei 162 Personen mit unbehandeltem RLS und 321 gesunden Kontrollpersonen. Das Durchschnittsalter lag in beiden Gruppen bei etwa 56 Jahren. Gut die Hälfte waren jeweils Frauen. 

Die RLS-Patientinnen und -Patienten berichteten 13-mal häufiger von Tagesmüdigkeit als die Nicht-Betroffenen (Odds Ratio 13,7). Objektive Messungen im Schlaflabor wurden ergänzt durch die Selbstauskunft in Fragebogen zum Schlafverhalten, zu depressiven Symptomen sowie Schlaflosigkeit. Die objektiven Messungen belegten, dass RLS siebenmal häufiger zu Tagesmüdigkeit führt. 

Faktoren, die mit der Schläfrigkeit zusammenhängen, sind v. a. nächtliche Beinbewegungen mit kurzen Aufwachreaktionen des Gehirns. Diese Arousals stören die Nachtruhe, ohne dass Betroffene es bewusst wahrnehmen. Die Studie macht deutlich: je häufiger die Arousals, desto höher das Risiko für Tagesschläfrigkeit. Die Studienergebnisse geben Anlass dazu, dieses Symptom bei von RLS-Betroffenen stärker zu beachten und gezielt zu behandeln.

Quelle: Chenini S et al. Neurology 2025; 104: e213466; doi: 10.1212/WNL.0000000000213466